Montag, 16. August 2010

Okkulte Marxistennazis freihändig auf der Meditationsüberholspur treppabwärts ins Nirvana



Vergangenen Sonntagabend traf sich Kollege T. mit einem Bloggerkollegen auf ein Bier. An solchen Abenden ist es üblich, mind. zweimal von jemandem angehauen zu werden, ob man nicht ein Zeitungsabo probieren möchte. Es sind immer die üblichen Verdächtigen: Süddeutsche und taz. So auch diesen Abend. Wie sich herausstellte, war der Aboscout ein transzendentaler, okkult-spiritistischer Marxist, der als Kind aller Wahrscheinlichkeit nach in den Zaubertranktopf gefallen ist.

Dies ist die verkürzt wiedergegebene, jedoch keineswegs übertriebene Zusammenfassung der Ausführungen des Aboscouts, nachdem er das Printprodukt in seinen Händen auf eine Art  bewarb, die in Nichts einer exzellenten Kabarettnummer nachstand. Das Folgende war jedoch auf eine andere Art phantastisch und verblüffend, so dass wir es zum  Re:zitat des Monats, höchstwahrscheinlich des Jahres küren:

„Ganz Deutschland ist von der CIA unterwandert… Momo steht auf dem imaginären Index… Die Rothschilds haben Hitler und Stalin aufgebaut, um die Herrschaft der Banken zu forcieren… der Holocaust war ein kalkulierter Kollateralschaden… die Freimauerer, die Templer, die Rosenkreuzer und meine Wurzelchakren… mein Bus kam nicht, da habe ich den Erlöser Jesus Christi, den infernalischen Taoisten, mantrisch beschworen und durch pure Energieausstöße gelang es mir, ein Auto mit meinem magischen Daumen zu stoppen – so konnte ich den Lauf der Welt drehen und bekam eine Mitfahrmöglichkeit, obwohl ich vorher den Bus verpasste. So habe ich auch den laut Tekkno hörenden Nachbarn aus seiner Wohung vertrieben, die er eigentlich schon für die nächsten zehn Jahre eingerichtet hatte. Durch die pure Energie meiner Aura… der CIA ist überall… Böll war ein Agent… die Nahrungsmittelindustrie hat mehr Macht als die Pharmaindustrie… sie wollen ja nicht das wir sterben, sie wollen nur das lebenslange Siechtum… die Kohlenhydratverschwörung… durch Meditation kann man sich schärfen wie ein Skalpell… ich habe mich selbst mit dem Skalpell meines Innersten operiert… und meinen Bandscheibenvorfall dadurch behoben… aber DIE wollen nicht, dass man das weiß… Die Zionisten und die jüdischen Antisemiten… meine Scholle, das Saarland… der Faschismus wird wiederkommen, der Dollar stürzt, wir arbeiten an einem eurozentristischen Faschismus… meine Schwester hat starke Psychosen, weil sie das Geländer des Meisters treppabwärts auf dem Weg der Erleuchtung losgelassen hat… ich habe auch mal experimentiert, wollte sehen, was links und rechts vom Geländer ist… mit 35 wurde ich in einer Sitzung um 17 Jahre verjüngt… da kann man sich vorstellen, wie es den 18jährigen erging, die sind ausgerastet… der Meister wurde angezeigt, weil einer der jungen Schüler versucht hat mit seiner Hand einen fahrenden Zug zu stoppen – die Materie forderte ihr Recht…“

Kollege T. dankt hiermit dem digitalen Flaneur für den prosaischen Beistand und die verschwörerischen Seitenblicke.

1 Kommentar:

  1. Hehe. Ja großartig! Paranoiaschübe paraphrasiert, sollte ne eigene Rubrik werden :D Und ich schicke mal derweil die Schecks raus an Winnie Puh & das Marsupilami - Mann wo ist mein Freimaurerstempel schon wieder hin ...

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