Donnerstag, 26. August 2010

Wem der Tod gefällt...

... uns gefällt dieser Trend gerade bei den großen Medienformaten, dass man auch bei Negativmeldungen wie Katastrophen, Tragödien oder Einzelschicksalen höhnisch den Like-Button anklicken kann, überhaupt nicht. Besonders da damit einige eher menschenverachtende Naturen tatsächlich ihr Gefallen an so etwas wie dem Tod eines Christoph Schlingensief ausdrücken können. Wenn Social Media-Schnittstellen, dann auch bitte mit Bedacht! Und so schwer ist es auch nicht den Code-Schnipsel hinter der Open Graph API auf ein einfaches "Artikel empfehlen" oder "verbreiten" oder "lies das" anzupassen. Ansonsten ist diese Option  nichts weiter als blanker Zynismus. *fremdschäm*

Dienstag, 24. August 2010

Nachwuchs bei Schmotzens

Die Kollegen gratulieren ganz herzlich zu Herrn Schmotzens Vaterschaft! Gewissermaßen zitierte er sich damit selbst :)

Phrasenschweine

Auf Ich kann es nicht mehr hören kann man mal all die hohlen Phrasen posten, die einem schon immer die Ohrmuschel taub haben werden lassen. Spannend ist auch zu lesen, mit welchen Allgemeinplatzattacken die anderen so klar kommen müssen. Und sich wundern, was diese anscheinend so oft gehört haben, dass es ihnen als Phrase durchgeht. Meine persönlichen Lieblinge sind:

Jesus rettet!
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Gefällt mir
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Die Menschen sind einfach zu dumm, um selbst entscheiden zu können

Viel Spaß mit eurer persönlichen Oral-Diarrhö!

Donnerstag, 19. August 2010

Mit freundlichen Gruben

Freie Zeiteinteilung, unglaubliche Perspektiven und jede Menge Kohle! Derartige Spam Mails bekommt man immer wieder zu Gesicht. Die Mail, die der sehr verehrte Kollege N. heute bekam, zeichnet sich durch ihre aparte Orthographie aus oder wie es Kollege N. so treffend benannte: Deutsches Genudel durch das italienische Grammatiksieb gepresst.
Hallo!

Leider, konnte ich nicht bei Ihnen ich melden, weil ich ihre E-Mail-Adresse nicht finden konnte. Ich habe eine gute Nachricht fur Sie. Wir haben einen geeigneten Job in Deutschland fur Sie qusgesucht.

Das ist ein Arbeit nach freier Zeitplan. Mindestlohn ist Euro 2.000.

Ingesamt 3 bis 4 Bewerder in Deutschland gesucht. Weisen sie bitte jemanden von Ihre Freunden an, die die ernstes Geschaft machen wollen oder suchen nach zusatzlichen Einkommen.

Das ist eine Arbeit in der Inmobilienzweig. Wir haben di Stelle analysiert and mochten Ihnen diese Stelle hinweisen, wenn Sie noch diese Arbeit brauchen. Der Arbeitgeber bietet ein sehr breites Richtungensbereich der Zusammenarbeit mit guten Perspektive fur Ihre Laufbahn. Wenn Sie wirklich sind eine smarte und kontaktfreudige Person, wie vorhin eingegeben wurde.

Kauf / Verkauf von Luxusimmobilien und -gutern, Kauf / Verkauf von Immobilien in allen Erholungsorten der europaischer Lander, Handel mit beliebigen Gebrauchtwaren, Miete / Verkauf / Kauf von Gewerbeflachen in entwickelten Landern Europas, Ausgestaltung aller Grundstucks- und  Vermogensgeschafte, Investitionen in Geschaftsprojekte. Das sind die Richtungen, in denen Sie sich betatigen, Kunden und gunstige Angebote suchen konnen.

Wir haben ebenfalls dieses Unternehmen gepruft. Diese Firma hat gekannte Ruf in ganz Europa.


Ihre Antwort wird erwartet. Wenn Sie interessiert sind. Schreiben Sie an die Adresse ---@---.com

Mitarbeiter der Kompanie "---" kontaktieren Sie per E-mail und erzahlen uber die Details der Zusammenarbeit.

Mit freundlichen Gruben,
---
Allen, die die ernstes Geschaft machen wollen und in der Inmobilienzweig in einer Firma mit gekannte Ruf in ganz Europa sich in Richtungen betatigen wollen, leiten wir die E-Mail-Ad. gerne weiter. Graf Ortho übernehmen Sie!

Montag, 16. August 2010

Okkulte Marxistennazis freihändig auf der Meditationsüberholspur treppabwärts ins Nirvana



Vergangenen Sonntagabend traf sich Kollege T. mit einem Bloggerkollegen auf ein Bier. An solchen Abenden ist es üblich, mind. zweimal von jemandem angehauen zu werden, ob man nicht ein Zeitungsabo probieren möchte. Es sind immer die üblichen Verdächtigen: Süddeutsche und taz. So auch diesen Abend. Wie sich herausstellte, war der Aboscout ein transzendentaler, okkult-spiritistischer Marxist, der als Kind aller Wahrscheinlichkeit nach in den Zaubertranktopf gefallen ist.

Dies ist die verkürzt wiedergegebene, jedoch keineswegs übertriebene Zusammenfassung der Ausführungen des Aboscouts, nachdem er das Printprodukt in seinen Händen auf eine Art  bewarb, die in Nichts einer exzellenten Kabarettnummer nachstand. Das Folgende war jedoch auf eine andere Art phantastisch und verblüffend, so dass wir es zum  Re:zitat des Monats, höchstwahrscheinlich des Jahres küren:

„Ganz Deutschland ist von der CIA unterwandert… Momo steht auf dem imaginären Index… Die Rothschilds haben Hitler und Stalin aufgebaut, um die Herrschaft der Banken zu forcieren… der Holocaust war ein kalkulierter Kollateralschaden… die Freimauerer, die Templer, die Rosenkreuzer und meine Wurzelchakren… mein Bus kam nicht, da habe ich den Erlöser Jesus Christi, den infernalischen Taoisten, mantrisch beschworen und durch pure Energieausstöße gelang es mir, ein Auto mit meinem magischen Daumen zu stoppen – so konnte ich den Lauf der Welt drehen und bekam eine Mitfahrmöglichkeit, obwohl ich vorher den Bus verpasste. So habe ich auch den laut Tekkno hörenden Nachbarn aus seiner Wohung vertrieben, die er eigentlich schon für die nächsten zehn Jahre eingerichtet hatte. Durch die pure Energie meiner Aura… der CIA ist überall… Böll war ein Agent… die Nahrungsmittelindustrie hat mehr Macht als die Pharmaindustrie… sie wollen ja nicht das wir sterben, sie wollen nur das lebenslange Siechtum… die Kohlenhydratverschwörung… durch Meditation kann man sich schärfen wie ein Skalpell… ich habe mich selbst mit dem Skalpell meines Innersten operiert… und meinen Bandscheibenvorfall dadurch behoben… aber DIE wollen nicht, dass man das weiß… Die Zionisten und die jüdischen Antisemiten… meine Scholle, das Saarland… der Faschismus wird wiederkommen, der Dollar stürzt, wir arbeiten an einem eurozentristischen Faschismus… meine Schwester hat starke Psychosen, weil sie das Geländer des Meisters treppabwärts auf dem Weg der Erleuchtung losgelassen hat… ich habe auch mal experimentiert, wollte sehen, was links und rechts vom Geländer ist… mit 35 wurde ich in einer Sitzung um 17 Jahre verjüngt… da kann man sich vorstellen, wie es den 18jährigen erging, die sind ausgerastet… der Meister wurde angezeigt, weil einer der jungen Schüler versucht hat mit seiner Hand einen fahrenden Zug zu stoppen – die Materie forderte ihr Recht…“

Kollege T. dankt hiermit dem digitalen Flaneur für den prosaischen Beistand und die verschwörerischen Seitenblicke.